Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
seit Gründung der Praxis für Strahlentherapie im April 1998 trägt unser Team stabil zur Sicherung der ambulanten strahlentherapeutischen Versorgung im Raum Ostsachsen bei. Diese Internetseite soll Patienten wie Kollegen gleichermaßen helfen, Informationen über die Praxis zu erhalten und Kontakte zu erleichtern.
Leistungsspektrum der Praxis
Kernkompetenz der Praxis ist die ambulante Strahlentherapie gutartiger und onkologischer Erkrankungen im Erwachsenenalter.

Strahlentherapie onkologischer Erkrankungen
Unter onkologischen Erkrankungen werden bösartige Neubildungen („Krebs“) verstanden. Die Strahlentherapie ist in vielen Fällen ein unverzichtbarer Bestandteil, um bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erreichen. Dank der modernen Technik können Nebenwirkungen heutzutage gering gehalten werden. Mehr anzeigen

Strahlentherapie gutartiger Erkrankungen
Die häufigsten Diagnosen sind degenerative und entzündliche Gelenkserkrankungen (Arthrosen) sowie Sehnenreizungen von Schulter, Ellenbogen oder Ferse (Tendinitis, Enthesiopathie). Die Indikation zur Strahlentherapie besteht regelmäßig bei behandlungsresistenten bzw. länger anhaltenden Beschwerden und Schmerzen. Mehr anzeigen
Wie läuft eine Strahlentherapie am Linearbeschleuniger in unserer Praxis ab?
Patientenanmeldung

Sie kommen über Ihren Haus- oder Facharzt zu uns. Unterlagen zur Diagnose und zu Vorbehandlungen sind zwingend notwendig. Die Terminvergabe erfolgt direkt oder nach vorheriger telefonischer Anmeldung kurzfristig. Bitte bringen Sie eine Überweisung und die Chip-Karte ihrer Krankenversicherung mit. Im Praxissekretariat wird die elektronische Patientenakte angelegt und alle Formalitäten besprochen. Für Ihre sichere Identifikation werden wir zur ersten Bestrahlung ein Foto von Ihnen machen und in Ihrer Akte hinterlegen (Strahlenschutzvorschrift). Fahrkosten zur Bestrahlung werden bei Krebserkrankungen von der Krankenkasse getragen, entsprechende Unterlagen erhalten Sie von uns.
Ärztliches Aufklärungsgespräch

Nach Sichtung aller Unterlagen erfolgt zuerst ein ausführliches Arztgespräch, gern auch im Beisein von Angehörigen oder Vertrauenspersonen. Befunde, Behandlungsablauf und Therapiealternativen werden eingehend erörtert. Sie erhalten einen diagnosebezogenen Aufklärungsbogen, so können wichtige Informationen zuhause in Ruhe nachgelesen werden. Wünschen Sie eine ärztliche Zweitmeinung? Wir vermitteln Sie gern weiter.
Computertomographie, Bestrahlungsplanung

Erst nach der Entscheidung zur Strahlentherapie wird bei den meisten onkologischen Erkrankungen als nächster Schritt eine Computertomographie zur Bestrahlungsplanung durchgeführt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten, ist jedoch keine diagnostische Untersuchung. Sie ist aber für die nachfolgende Bestrahlungsplanung durch spezialisierte Medizinphysik-Experten notwendig. Uns stehen modernste technische Bestrahlungsverfahren zur Verfügung, neben der Intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT und VMAT) seit 2023 auch die Stereotaxie. Damit ist im Vergleich zu konventionellen Bestrahlungsverfahren eine hochpräzise Erfassung des Tumors mit bestmöglicher Schonung gesunder Organe und Gewebe möglich.
Bestrahlungsdurchführung

Orientierend wird die Bestrahlungsdurchführung bereits im Aufklärungsgespräch besprochen. Die Bestrahlung an einem Linearbeschleuniger kann mit einer schmerzfreien Röntgenuntersuchung im Liegen verglichen werden und dauert nur wenige Minuten. Die Gesamtbehandlungszeit beträgt je nach Indikation für onkologische Erkrankungen zwischen 2 und 8 Wochen und erfolgt meistens täglich von Montag bis Freitag. Gutartige Bindegewebs- oder Gelenkerkrankungen erhalten in der Regel 6 Bestrahlungen, welche 2-3x pro Woche durchgeführt werden.
Es ist stets zu gewährleisten, dass keine ungeplanten Therapiepausen entstehen, da diese den Erfolg der Bestrahlung deutlich mindern können.
Strahlentherapie Nachsorge

Bei Bestrahlungsende erfolgt ein ärztliches Abschlussgespräch mit Festlegung der weiteren medizinischen Betreuung. Neben der onkologischen Nachsorge (z.B. Gynäkologie bei Brustkrebs oder Urologie beim Prostatakarzinom) führen wir eine Strahlentherapie-Nachsorge zur Erkennung möglicher radiogen bedingter Nebenwirkungen durch.
Das Expertenteam der Praxis für Strahlentherapie
Technische Ausstattung der Praxis
Die Praxis verfügt über einen hochmodernen Linearbeschleuniger des Typs TrueBeam der Firma VARIAN. Dieses Gerät ermöglicht dank genauerer Strahlenfokussierung auf den Tumor eine effektivere Therapie bei geringerer Belastung. Je nach Krebserkrankung können modernste Bestrahlungstechniken wie intensitätsmodulierte (IMRT) und bildgeführte (IGRT) Strahlentherapie, volumenmodulierte Rotationsbestrahlungen (VMAT), atemgesteuerte Techniken sowie stereotaktische kleinvolumige Hochpräzisionsbestrahlungen angewandt werden.
Es besteht ein Kooperationsvertrag mit dem Städtischen Klinikum Görlitz, welches über einen physikalisch-technisch identischen Linearbeschleuniger verfügt. Somit ist im Fall von medizinisch notwendigen stationären Aufnahmen oder Reparaturen am Gerät eine kontinuierliche Patientenbetreuung stets gewährleistet.

Funktionsweise:
Die strahlentherapeutische Behandlung findet am Linearbeschleuniger statt. In dem Gerät werden Elektronen auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt und durch Magneten in den Strahlerkopf gelenkt. Dort können die hochenergetischen Elektronen entweder direkt für Bestrahlungen (meist oberflächlich gelegener Tumoren) genutzt werden oder treffen auf eine Wolframplatte. Letzteres bremst sie abrupt ab, wodurch Photonen (die sogenannten Röntgenstrahlen) erzeugt werden. Diese werden dank ihrer physikalischen Eigenschaften zur Behandlung von tiefer gelegenen Gewebeveränderungen genutzt. Bevor der Strahl aus dem Gerät austritt, wird er durch verschiedene technische Vorgänge in die Form gebracht, welche die Medizinphysiker zuvor in der Bestrahlungsplanung berechnet haben. So kann sichergestellt werden, dass nur die Region bestrahlt wird, die auch behandelt werden soll. Mehr anzeigen

Unser Siemens Computertomograph (CT) SOMATOM Definition AS wurde 2011 in Betrieb genommen und erhielt 2023 ein Upgrade auf einen 64 Zeilen Detektor, um neue Therapieverfahren (stereotaktische und atemgetriggerte Bestrahlung, 4D-CT) zu ermöglichen. Das CT dient in der onkologischen Strahlentherapie als Basis für die Bestrahlungsplanung und wird deshalb fast immer vor einer Therapie aufgenommen. Auf den Schnittbildern kann der Radioonkologe im Anschluss den Tumor sowie wichtige Organe festlegen. Hierzu werden auch teils mitgebrachte Voruntersuchungen, wie beispielsweise ein MRT oder PET-Aufnahmen verwendet, um die Genauigkeit der Therapie und somit den Erfolg zu erhöhen.
Anschließend erfolgt die Bestrahlungsplanung durch den Medizinphysikexperten. Dieser erstellt und berechnet einen für jeden Patienten individuellen Bestrahlungsplan unter Beachtung der festgelegten Zielgebiete und angrenzenden Risikoorgane. Zudem wird die Abfolge und Art der Bestrahlung am Linearbeschleuniger festgelegt. Zuletzt wird das Ergebnis unter Absprache mit den Radioonkologen nach internationalen Richtlinien strengstens bewertet und zur Bestrahlung freigegeben. Das CT wird monatlich sorgfältig von unseren Medizinphysikexperten überprüft und halbjährlich gewartet.
Ein weiteres System, welches sowohl bei der Bildgebung am CT, als auch bei der Therapie am Linearbeschleuniger zum Einsatz kommt, ist das optische Oberflächenscan-System der Firma
C-RAD. Es tastet in Echtzeit während der gesamten Bestrahlung durch eine Laserkamera die gesamte Oberfläche der Patienten ab, um eine korrekte Bestrahlungspositionierung zu gewährleisten. Positionsänderungen durch sehr tiefe Atmung oder kleinste Patientenbewegungen unter laufender Bestrahlung stoppen den Linearbeschleuniger automatisch (oberflächengeführte Strahlentherapie; surface-guided Radiotherapy, SGRT). Mehr anzeigen
Kooperationen und Mitgliedschaften
Fachliche Leiteinrichtung ist die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden. Die Praxis pflegt eine enge Zusammenarbeit.
Seit der Praxisgründung in April 1998 besteht eine vertragliche Kooperation mit der Städtischen Klinikum Görlitz gGmbH. Das sichert eine optimale stationär-ambulante bzw. ambulant-stationäre Patientenbetreuung speziell bei multimodalen Behandlungskonzepten sowie die gemeinsame Nutzung von Komponenten der Strahlentherapietechnik.
Bewährt ist die langjährige und zertifizierte Mitgliedschaft der Praxis in den Brustzentren Ostsachsen (Standorte Ebersbach-Sebnitz-Zittau) und Görlitz. Therapieentscheidungen werden in speziellen Fachkonferenzen (Tumorboard) interdisziplinär getroffen.
Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Internistischen Onkologen sowie die Teilnahme an einer regelmäßigen interdisziplinären Tumorkonferenz.
Aktuelle Stellenangebote
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